Pandemie, Überalterung, Mitgliederschwund, mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz und viel zu viel Arbeit, die sich auf nur wenige ehrenamtliche Schultern verteilt – Gründe gäbe es viele, um als Schützenverein resigniert den „Kopf in den Sand zu stecken“. Stattdessen haben wir uns mitten in der Pandemie mit dem Aufbau einer neuen Jugendabteilung um Fördermittel des Bundes beworben. Einfach alle verrückt im Vorstand der SGE? Vielleicht, aber nur ein bisschen…
Jugendarbeit in einem Schützenverein ist in gleich mehrfacher Hinsicht kompliziert: das Waffenrecht lässt ein Training Minderjähriger nur mit hohen Hürden zu. Dazu kommt, dass der Sport gesellschaftlich und insbesondere bei jungen Menschen kein attraktives Image hat. Und finden sich doch Interessierte, müssen sich auch noch engagierte Mitglieder bereit erklären, Anzuleiten und verlässlich dabei zu bleiben.
Airsoft ist da eine echte Chance. Und weil unsere Mitglieder Michl Christ und Benjamin Feustel schon mal ein Pluspunkt bei „Engagiert und mit Freude dabei“ sind, haben wir uns getraut und zum Jahreswechsel ein Airsoft-Training angeboten. Wir haben schnell festgestellt, dass wir damit nicht nur die Kinder unserer Mitglieder ansprechen, sondern auch deren Freunde ab 12 Jahren mit Spaß zum Training kommen. Mit zunächst einfachsten Mitteln und selbst gebauten Zielen haben die beiden ein abwechslungsreiches Training auf die Beine gestellt.
Der Zuschuss der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) in Höhe von 2.500 EUR kam dann genau zur richtigen Zeit. Dank der Förderung konnten wir professionelle Sportgeräte, Sicherheitsausrüstung und Material für den Aufbau von Übungen anschaffen. Mit viel Herzblut und Dank der Unterstützung der DSEE können wir nun regelmäßig auch Airsoft trainieren und der Verein freut sich alleine in diesem Jahr über 8 neue und zwischenzeitlich insgesamt wieder 21 Mitglieder unter 18 Jahren.